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Resumée?

„Und nun?“ höre ich Sie schon wieder husten und lamentieren. „Was genau soll dieser Monat stupender Stramplerei gebracht haben? Transalp-Sabbatical, was für ein bescheuerter, sophistizierter, elaborierter Titel! Eine moderne Auszeit, zu Neudeutsch Sabbatical, bedeutet doch, dass man sich zurückzieht, was ein Gegenüber ausschliesst, wie das neulich die Medizinhistorikerin Barbara Duden erklärt hat.“

Dermassen intellektuell-gescheiter Kritik haben wir auf die Schnelle in der Tat wenig entgegenzuhalten…

Gerne würden wir aber darauf hinweisen, dass gerade die Wahl unserer URL, Sie wissen schon, unseres Uniform Resource Locators, übrigens die starke Idee unserer genialen Webmasterin Susu, die 24/7 für uns da war und stets zu jeder Tages- und Nachtzeit Programmierungen flickte, die ich Joggeli in der endorphinischen (Über-) Eile des Gefechts verursachte, ein humoristischer Wink, ein kleiner spassiger Hinweis, eine sarkastische Anspielung, darauf hätte sein sollen, wie stark die Ambition unseres Teamprojektes bei der Idee des Spagats lag, der versuchen sollte, unser bisher gesammeltes inwendiges Wissen mit den neu zu machenden somatischen Erlebnissen in verbindende Resonanz zu bringen, und dabei die eigene Bereitschaft zur Verwunderung, zur Überraschung, zur Inbeschlaggenommenheit neu zu erkunden, erleben und kultivieren. Diese sich gegenseitig bedingende Bezüglichkeit war uns in diesem Projekt wichtig.

„Was soll dieses edukative, schlangensatzartige Gelabber?“ höre ich Sie schon wieder räuspern. Nun gut. Lassen Sie es uns verständlicher, vertrauter ausdrücken. Wir muteten uns zu, nahmen uns die Freiheit, ganz im Verständnis des zentralen Satzes aus dem Film Forrest Gump, „Life is like a box of chocolates – you never know what you’re gonna get“, uns auf ein Wagnis, eine Erkenntnistour, eine Wahrnehmungsreise, eine alpine Flaniererei einzulassen. Fixpunkt, Leitfaden und Richtschnur dabei war der im Grunde simple Plan, gut 100 europäische Pässe mit eigener Muskelkraft zu überwinden und dabei der Unwägbarkeit, dem Wetter sowie der spontanen Überraschung maximalen Spielraum zu schenken.

Die zweite wichtige Idee hinter dem Vorhaben gründete im Begriff der teamfokussierten Freundschaft. Keiner von uns hätte das Projekt alleine durchziehen wollen. Oder können. Wir nahmen uns vor, übrigens wie das bei Männern so üblich ist, ohne dazu grosse Worte zu verlieren ;-), uns unter neuen, auch extremen Bedingungen anders und besser kennen zu lernen. Der Beziehung nach vielen Jahrzehnten der Routinen wieder einmal einen heftigen Trigger zu verordnen. Zu eruieren, wie sich das jetzt mit unserem Teamspirit wirklich verhält…

Nun, was wird bleiben? Es haben sich hunderte schöner „Bilder“, Bilder von Landschaften, Düften, von Natur, von Bauten, Geschmäckern, Dörfern, Tieren, Klängen, Städtchen, Wetterstimmungen aber ebenso viele Emotionen, Empfindungen, Wahrnehmungen, Erinnerungen, Gedankengänge, Erkenntnisse und Gefühle tief in uns festgesetzt, so, wie es nur möglich ist, wenn etwas durch Verbundenheit, Berührung, Engagement, intrinsischer Motivation, Kontakt, Resonanz oder Kommunikation entsteht.

Bei mir selber schwingt momentan noch etwas Wehmut, Leere, ja Melancholie mit, eine leicht dumpfe Traurigkeit darüber, dass es nun fertig ist, dieses Projekt. Überraschen kann mich das nicht, bricht doch für den Alpinisten auf dem Gipfel des Berges meistens nicht sofort übersprudelnde Freude aus, sondern eher ein Gefühl von Müdigkeit, Dankbarkeit, Entspannung, ja vielleicht sogar depressiver Verstimmung; viele fallen nach dem Ende für eine Zeit lang in ein Loch.

Gleichzeitig dankbar bin ich rückblickend über die grosszügige Geste meiner beiden Freunde, mich auf diese sehr spezielle innere und äussere Reise mitzunehmen und mich in diesem Journal exklusiv schreiben zu lassen. Das tägliche Nachdenken über das kurz vorher Erlebte, das Festhalten in einer Form Tagebuch, die protokollarische Reflexion nach, vor und während den Etappen, hat mir selber geholfen, besser zu verstehen, was wir hier in diesen vier Wochen eigentlich taten. Hat mir die Augen noch mehr geöffnet dafür, was für ein Privileg es ist, diesen wundervollen Planeten bewohnen, gestalten und beleben zu dürfen, hat mir eine tiefere Vorstellung und Idee davon gegeben, was Leben ist, beinhaltet und bedeutet und hat mich schliesslich auch mir selber, es geschah saltatorisch, erkenntnisgewinnend näher gebracht.

Weil die Leserschaft dermassen viele meiner eigenen Gedankengänge und -sprünge erdulden musste und dieser redaktionellen Monokultur eventuell überdrüssig wurde, möchte ich hier unbedingt Norbert, Gion und Adrien im jeweiligen Originalton das Wort erteilen.

Die drei Herren mussten dabei folgende Fragen beantworten:

1) Was waren Deine Hauptmotive, hier mitzumachen?
2) Hattest Du im Vorfeld eine Idee davon, was Dich erwarten wird?
3) Was war Dein schwierigster Moment?
4) Was Dein bester?
5) Hast Du etwas gelernt, das Du vorher noch nicht wusstest?
6) Würdest Du die Reise wieder machen?
7) Was wolltest Du diesem Blog schon immer anvertrauen oder zum Ausdruck bringen?
8) Gibt es für Dich ein Fazit?

Norbert
1) Inspiriert von kanadischen Freunden welche vor 4 Jahren etwas ähnliches gemacht hatten, nämlich 100 Pässe, hatte ich enorme Lust auch einmal so etwas in Angriff zu nehmen. So kam mir die Idee mir einmal eine kleine berufliche Auszeit zu nehmen und 101 Pässe in einem Monat zu erklimmen. Natürlich wollte ich dies nicht alleine erleben, sondern dieses Erlebnis mit Freunden teilen. Dani und Gion habe ich als Erste mit dieser Idee angefragt und beide haben relativ spontan zugesagt, was ich sehr, sehr cool fand. Uneingeschränkt kann ich sagen, dass die Gruppe nicht besser hätte sein können – sehr unterschiedliche Charaktere, aber alle drei haben eines gemeinsam: Sie sind ehrgeizig, ambitioniert, zielorientiert und sind gute Freunde die sich gegenseitig motivieren, respektieren und sich freuen gemeinsame Erlebnisse zu teilen.

2) Ich hatte eine wage Ahnung, was da auf mich zukommen wird. Vor allem hatte ich jedoch eine enorme Vorfreude auf dieses Projekt. Ich durfte die Routenwahl für die Gruppe planen und habe mir natürlich auch immer wieder die Profile angeschaut und öfters gedacht: Mann o Mann, das wird ganz schön knackig, und in der Tat, das hat sich immer wieder bewahrheitet.

3) Eine der grössten Herausforderungen für mich kam ziemlich am Anfang: die Etappe 4: mit Col du Télégraphe, Col du Galibier und sodann den Col du Lautaret: Temperaturen um Nullgrad mit Regen und sodann Schneefall am Galibier (welcher kurz nach unserem Start gesperrt wurde). Am Galibier habe ich zwar glücklicherweise nicht ins Gras aber immer wieder in meinen Lenker gebissen…“wer war jetzt schon für die Routenwahl verantwortlich?“. Als wir dann alle 3 nach dem Col du Lautaret unterkühlt in den Begleitbus steigen konnten bedeutete dies ohne Zweifel den Höhepunkt dieses Tages. In warmen und frischen Kleidern stieg die Stimmung in der Gruppe in kurzer Zeit wieder dramatisch an (dies zu Frage 4).

5) Ich habe gelernt, dass bei meinem Rennrad bei 16-17%-Steigungen, auch nach mehrmaligem und auch immer wieder wiederholtem Drücken auf meiner Gangschaltung, tatsächlich nichts „Kleineres“ mehr kommt…und bei diesen Steigungen auch schon Mal mein Hinterrad durchdreht – da lobe ich mir meinen Audi😛

6) Dieses schöne Abenteuer ist noch nicht ganz vorbei und ich kann ohne Zögern sagen, dass ich es sofort wieder machen würde 1:1, d.h. alles copy paste!

7) Was ich schon immer einmal in diesem Blog schreiben resp. diesem anvertrauen wollte, ist, dass wir einen ziemlich coolen, einfallsreichen, durchstylierten und durchstudierten, vielfältig interessierten, ab- und aufgeklärten, ketogenen, fröhlich seriösen, detailbeflossenen, gwundrigen, äussert talentierten, aufmerksam analysierenden, täglich spannend journalisierenden Schreiber mit Namen Daniel dabei haben. Dies nur im Falle, dass es Ihnen, hochgeschätzte liebe Leserinnen und Leser, nicht aufgefallen sein sollte, was jedoch unwahrscheinlich ist. Und, fast hätte ich es vergessen, zwischen dem Journalieren fährt er auch noch etwas auf dem Rad mit uns durch die Gegend und zwar auch ziemlich gut. Sowas nennt man Multitalent und ach ja, er hört auch auf den Namen Dani.

8) Mein Fazit: Danke liebe Freunde Adrien, Dani und Gion für dieses einmalige Erlebnis in dieser auch einmaligen Runde. Es gibt nichts was zu Toppen wäre!

Gion
1) Da muss ich ein wenig ausholen. Es war Mitte August 2018, an einem schönen Donnerstag Morgen, im Bus zur TORTOUR. Zwischen Uster und Dübendorf die Frage von Norbert an mich: Habe mir überlegt, in einer noch zu definierenden Zeit 101 Pässe mit dem Velo zu erklimmen. Machst du mit. Im überschwänglichen Adrenalinrausch habe ich einfach ja gesagt. Selbstverständlich würden wir das locker angehen, wenn uns eine Gegend gefällt, länger bleiben und auch Ruhetage einlegen. Super! Ob ich etwas bereue? Nein, auch wenn mir bei der weiteren Planung zunehmend das Ausmass dieses Abenteuers bewusst geworden ist. Und als ich vernommen habe, das Dani auch mit von der Partie ist, war alles klar. Meine Motivation: Mit Freunden ein gemeinsames Ziel erreichen und dabei mich selber besser kennen lernen.

2) Nein, nicht so konkret. Im letzen Jahr habe ich mit der CS in fünf Etappen die Strecke Davos – Innsbruck bewältigt (nein, nicht Diretissima sondern 700 km). Aber mit der laufenden Planung habe ich allmählich realisiert, auf was ich mich hier mit diesen beiden Supersportlern eingelassen habe. Und bei der ersten Ausfahrt mit Dani, kamen weitere Zweifel hoch. Es blieb dann bei diesem einen Mal…

3) Es gab zwei: Die Ankunft im Hotel – nennen wir es „HLS“ in Clermont-l‘Hérault (wo das ist, vergessen Sie besser). Mich/uns traf der Schlag. 24/24 und 7/7 mit Self-Checkin. Und wie oft, wenn man nur noch negativ denkt, wurden wir positiv überrascht. Noch ein zweites Müsterchen? Nach dem ersten Tag auf dem Velo, nach gefühlten 139 km und 3000 m Höhenunterschied nass und unterkühlt bei einsetzendem Hagelschauer die Velos einpacken. Auch ein eilig von Adrien herangebrachter Regenschirm musste nach einigen Sekunden kapitulieren. Rasch in unseren Luxusbus, trockene Kleider anziehen und die Heizung voll einschalten und schon war der Spuk vorüber.

4) Einfach alle abertausend, welche ich auf dieser Reise zusammen mit euch erleben durfte. Der intensivste war jedoch der heutige Austausch mit Dani.

5) Vorab meine Freunde und Adrien auch in extremeren Situationen erlebt und die Erkenntnis, dass sich die Persönlichkeit in all seinen Facetten noch stärker äussert als sonst. Aber vermutlich kann man das auch auf die eigene Wahrnehmung zurückführen. In all den Dialogen mit euch konnte ich viel Neues lernen (auch, weshalb man nicht während einer Anstrengung zwei Riegel essen sollte…, geschweige dann Nussstangen…).

6) Ja, unbedingt. Dabei bleibt jedoch zu bedenken, dass eine solche Reise wirklich einmalig ist (im wahrsten Sinne des Wortes).

7) Zunächst ist mir bewusst, dass ich ein riesiges Privileg habe, dieses Abenteuer zusammen mit euch zu erleben. Einerseits hat das mit unserer doch gut situierten finanziellen Situation zu tun. Vor Allem geht es mir jedoch um unser gesundheitliches Wohlbefinden und die Tatsache, dass das keine Selbstverständlichkeit ist, auch wenn wir (mehr oder weniger) in die Vorbereitung investiert haben. Manch einer würde das auch gern machen, die gesundheitliche Situation lässt es jedoch leider einfach nicht zu.

Neben euch dreien gibt es noch einige, bei welchen ich mich bedanken möchte. Da ist meine tolle Evelyne, Laura, Roman und meine Lieblingsschwiegertochter 😀Jelena, welche immer Verständnis für meine (teilweise ausgefallenen) Projekte hatten und mich täglich unterstütz haben. Mancher Sonntagsbrunch begann verspätet, nie ist ein böses Wort gefallen und nach meinen Ausfahrten gab es immer einen exzellenten Cappuccino!

Last but not least gehört mein Dank auch meinem Team und meinem Vorgesetzten (ja, ich arbeite von Zeit zu Zeit noch), welche es mir ermöglicht haben, eine Auszeit zu nehmen. Das Verständnis für dieses Vorhaben war so gross, dass man mir in der Pause keine Schokolade mehr anbot, weil ich mich ja in der Vorbereitung für diese Tour befände… Danke euch allen.

8) Begriffsnotwendig ist ein Fazit abschliessend. Diese Frage kann ich wohl erst in einer Woche beantworten. Vorweg folgendes: Ich habe mich in diesen Wochen stark von meinem üblichen Alltag wegbewegt und es wird sicher einer „Anstrengung“ bedürfen, mich wieder im Alltag zu finden.

Adrien
1) Je dirais que ma première motivation quand Norbert ma proposé de prendre part à cette aventure était de rendre service à des gens géniaux et apprendre d’eux. J’ai ensuite étudié le programme et me suis rendu compte que cette aventure serait aussi une grande découverte géographique de la France, de part les endroits très peu fréquentés que nous allions visiter. J’aime conduire, j’aime le vélo et l’aventure ce projet était l’opportunité parfaite pour mon retour en France, me permettre de rester dans un cadre d’aventure et me donner du temps pour réfléchir à la suite.

2) Absolument pas, c’est ce qui était effrayant et excitant. Forcément à la découverte du programme proposé j’avais une idée d’où j’allais, le reste était une inconnue totale. Forcement j’ai imaginé pleins de différents scénarios avant de partir, mais sans trop de stress puisque je savais que je partais avec des personnes bienveillantes. Je me demandais surtout quel allais être mon rôle précisément dans cette aventure, au delà de conduire le bus je ne connaissais pas les habitudes sportives du groupe, ni même aucunes de leurs habitudes pour certains. Je pense que leur gentillesse et tout le reste ma vraiment permis de trouver une place dans le groupe, et même si j’avais imaginé différentes choses je n’avais à aucuns moment réalisé que cette aventure serais à ce point touchante et enrichissante.

3) Pour le plus beaux souvenir, là le choix est beaucoup plus difficiles il y a eu des moments tellement beaux et différents. Mais je pense que c’est dans les paysages du Languedoc, perdu dans une campagne semblable à celle du film “la guerre des boutons” que j’ai trouvé ma plus belle journée. Fier d’avoir finalement trouvé un itinéraire avec une route dont l’enrobé était tout neuf, pas de circulation et des pentes raisonnables, le tout entouré de ces paysages qui m’ont fait voyager dans le temps je choisirais cette journée comme ma préférée.

4) On garde le meilleur pour la fin je vais donc commencé par le “pire”. Sans aucun doute le moment où je me suis retrouvé le plus en difficulté a été le col de la Cayole… certainement un des plus beau souvenir pour les cyclistes pour moi ça a été un moment de stress intense. Alors on peut se demander pourquoi un col composé de paysages si beaux et variés, et un calme tellement reposant peut être source de stress. La réponse est simple 7,5m de long, 2,9m de haut et 2,5m de large. Les dimensions de notre bus de rêves nous offres un confort exceptionnel, mais sur la route de la cayole ce gabarit est bien trop important (à la limite des restrictions appliqués). La roche qui est taillée approximativement à gauche et un précipice vertigineux à droite le tout sur une route aussi large que le bus… je pense avoir transpiré autant que les cycliste ce jour là!

5) Cette question est évidente, mais très dur à répondre. Premièrement parce cette aventure m’a apprit tellement de choses qu’il est dur de tout résumé, mais aussi parce que certaine chose ne s’explique pas, il faut les vivre pour les comprendre.
J’ai appris énormément d’un point de vu social, être entouré de personnes dont la motivation, et la détermination son si grande fait réfléchir et mûrir.
J’ai bien évidemment pu mettre des paysages et des images sur l’histoire de France que j’ai apprise sur les bancs de l’école en visitant des villes comme Carcassonne et bien d’autres.
Je pense qu’il vaut mieux arrêter là, si je dois citer toutes les choses que ce voyage m’a apprit ou apporté il faudrait y consacrer l’article entier.

6) Je referais ce voyage 1000 fois si c’était possible, mais je pense que chaque moments, chaque découvertes, chaque succès passé par le groupe étaient tellement unique qu’il serait impossible de refaire le même voyage. La vrai question est pouvons nous refaire un voyage comme celui-ci, sûrement et je serais plus que volontaire pour en être, mais la barre à atteindre est très haute maintenant.

7) La chose à laquelle j’ai le plus pensé et voulu partager avec les personnes qui suivent cette aventure est certainement un résumé de l’atmosphère de ce groupe. Une boule de positivité permanente dans laquelle chacun vient piocher quand il y a un coup de fatigue et qui redonne le sourire. Des rires et des discussions intenses au quotidien. Finalement c’est très simple à expliquer puisque la chose qui m’a le plus marqué dans cette aventure reviens tous les jours. Évidement je parle du lien si fort qui regroupe ces amis et la générosité avec laquelle ils ont partagé ça chaque jour pour m’intégrer dans cette aventure.

8) L’aventure n’est pas encore finie mais la conclusion inévitable à mes yeux et très simple. La motivation, la détermination et l’amitié peuvent vous faire franchir n’importe quel obstacle que ce soit l’Himalaya, un tour du monde ou 101 cols je suis certains que ces trois hommes en seraient capable ensemble. Car comme dirait Newton, « lorsque deux forces sont jointes, leur efficacité est double » alors imaginez 3 forces de la nature déterminées et entraînées… le résultat est la les 101 cols ont étaient passé à la méthode Romanche : « Easy cool ».

Nun, wie Sie, liebe Leserschaft langsam wissen, habe an dieser Stelle immer ich das letzte Wort. Sonst nie. Darum erlaube ich mir, im Rahmen einer Geschichte mit wahrem Kern, die Motorradfahrer habe ich tatsächlich auf unserem zweitletzten Tag getroffen, Ihnen noch einmal eine andere Idee zu geben, wieso wir das hier mit viel Spass, Vergnügen und Lust gemacht haben.

Weil ich Sie immer wieder fragen hörte: „Was soll so reizvoll daran sein, sich aus eigener Kraft mit dem Rennrad kurvige und steile Bergstrassen hinaufzuquälen?“ Nun, die schnelle Antwort müssten Sie nach der Lektüre unsers Blogs eigentlich kennen: Es ist einfach, entschuldigen Sie den erneut ruppigen Begriff, nur geil!

Ich möchte das kurze, leicht verruchte, Wort nachfolgend etwas ausführlicher transkribieren, als eine Art Geschichte, die das Leben schrieb:

Auf der Passhöhe des Col d’Aspin, 3. Oktober 2019
Langsam beruhigte sich mein Puls wieder, er galoppierte mindestens aus zwei Gründen, zum einen war ich berauscht von dieser unglaublich perfekt inszenierten, beinahe theatralischen Landschaftskullisse, von diesen Farbtonalitäten extremster Pracht, Ocker, Olive, Marroni, Siena, ein Irrsinn, zum anderen habe ich, einmal mehr auf dieser Reise unvernünftigerweise, eben etwas Gas gegeben, als ich das letzte Teilstück im Wiegetritt, vielleicht auch wie vom Affen gebissen, auf den Passkamm fuhr. Glücksgefühle strömten durch meine Körpersysteme, der zweite von drei heftigen Kamelbuckeln, Pässen der Klasse Weltformat, ist eben erreicht.

Allmählich tauchte ich, ganz sanft und langsam, eine echt spannende Empfindung, wieder aus dem inneren Tunnel auf, in das ich mich in der vergangenen guten Stunde hineingepowert und in einer Art auch zurückgezogen hatte. Ich rollte auf die beiden mit Duzenden von Klebern tapezierten Schilder zu, auf dem Name und Höhe des Passes vermerkt waren: Col d’Aspin, 1’489 Meter über dem Meeresspiegel.

Es knackte vertraut, als ich die Schuhe aus den Clickpedalen löste, Kühe schauten mir wie unbeteiligt, gleichzeitig aber mit sehr treuen braunen Augen dabei zu. Ich lehnte mein Rennrakete, meinen weissen Schimmel, Achtung: Pleonasmusfalle, an die neuere der beiden Stangen, die andere war besetzt durch ein älteres Mountainbikefahrerehepaar, die sich grad richtig heftige Sandwiches, die Mayonnaise drückte es aus allen Ritzen, reindonnerten, der Herr hatte dermassen stämmige Waden, dass es schleifen musste am Kettenkasten, stakste, wie das eben ist nach so einem Kraftakt auf den Berg, noch etwas steif in Waden und Fussgelenken, in Richtung eines Viehzauns mit Stein, wo ich mich erst mal hinsetzen, ausschnaufen, geniessen wollte.

„Bist du den ganzen Pass hier raufgeradelt?“, fragte eine Deutsche Motorradsozia, die, es wird wohl ihr Lebensabschnittspartner gewesen sein, der dabei stand, gerade ihren Helm absetzte, wohl um hunderte von Fotos zu schiessen mit sich und der Passtafel. Das tun die wirklich, die Töfffahrer.

Da ich seit Tagen auf genau die Situation wartete, hatte ich blitzschnell eine originelle, freche und hoffentlich nicht zu verletzende Antwort parat. „Du nö Du, ich bin mit der Bahn da und die fuhr so spektakulär schnell, dass ich a) einen Helm trage und mir b) jetzt immer noch in Strömen der Schweiss runter tropft.“

„Hat es hier eine Bahn?“ Haha, reingefallen, versteckte Kamera!

Zuerst waren die zwei doch etwas angepisst ob meiner unreifen Antwort, kurz später entwickelte sich ein nettes Gespräch und ich erzählte von unserem Projekt, natürlich mit Angabe der Websiteadresse, ich Bluffsack!

Nun denn, ich markierte weiterhin Tiefenentspannung in Reinkultur, sagte so blödes Zeugs wie „… easy, cool, kennt ihr ja, das Kurvenfeeling…“ und tat so, als sei das alles selbstverständlicher Kindergeburtstag.

„Respekt, das wäre nichts für mich…“, sagte sie, „… da fahr ich lieber Motorrad.“ Nun gut, genau genommen fuhr sie mit. „Warum tut man sich so was überhaupt an, hier raufzuradeln?“, wollte ihr Mocken von Begleiter wissen, der in dunkler Ganzkörperledermotorradmontur neben ihr stand.

„Weil es super ist“, gab ich etwas unpräzise zur Antwort, eine Blitzantwort, die so nichtssagend, so langweilig und banal war, dass ich mich die ganze Abfahrt hinab ins nächste Tal darüber, ja eigentlich über mich, ärgerte.

Nun, mit soviel Zeit im Sattel hätte mir etwas Gescheiteres, Aussagekräftigeres, Inspirierteres einfallen können, ja müssen!

Hier eine Zusammenfassung für zukünftige solche Situationen, wenn wieder einmal die Frage im Raum steht, wieso Pässe eine dermassen magische Anziehungskraft auf Radler ausüben:

Zum einen, weil das Bergauffahren schlicht seit Menschheitsgedenken die Königsdisziplin auf zwei Rädern darstellt, zum anderen weil sich auf keinem anderen Terrain Pein und Glück, Schmerz und Erlösung, Kampf und Sieg, so nahe kommen, dass sie sich zu einem hochemotionalen Supersprengstoff melangieren, der dann seinerseits in einem symphonischen inneren Feuerwerk explodiert. Das alles steckte in diesem unzulänglichen „super“ auf dem Gipfel.

Damit ist es aber noch nicht getan, mischt sich doch unterwegs, bei der locker-flockigen Anfahrt an den Fuss des Berges, wir nannten das stets „iiröllälle“ in Thurgauerdialekt, stets auch Vorfreude mit Zweifeln, Übermut mit Bedenken, man beginnt sich zu fragen, wie sich die Auffahrt, der Anstieg, die Kletterei wohl anfühlen wird heute: ein fröhlicher Sturm zum Himmelszelt, eine schmerzvolle, nicht endenwollende Leidensprozession? Ob die Tagesform gut oder mies ist, offenbart sich stets erst im ernsten Test. Ganz genau sogar nur bei Vollgas oder z.B. beim Höhenmeterrekordversuchen (der ja hier noch kommen sollte). Die ersten Minuten bergauf werden von Seufzern begleitet, muss das wirklich sein, wie viele Höhenmeter hat der Pass jetzt schon wieder, wie steil sind die Rampenabschnitte noch mal in Prozenten?

Dann, wenn man Glück hat, öffnet sich ganz langsam eine Tür in einen intimen Raum zu sich Selbst, einen privaten Raum, in dem man sich allmählich einrichtet. Während man im Takt von Treten und Atmen bergan fährt, kommt man so schon unterwegs bei sich selbst an; Achtsamkeit, Anstrengung inklusive, sozusagen.

Es dauerte auch heute eine Weile, wohl schier eine Stunde, bis ich meinen Platz in mir aufgespürt habe. Häufig ist der Tag aber bockig und es braucht mal mehr, mal weniger Zeit dafür – je nachdem wie schnell ich Rhythmus und Tempo finde. Bergauf muss eh jeder seine eigene Geschwindigkeit fahren: Wer zu langsam ist, stört die Reise der Anderen und die in den inneren eigenen Tunnel, wer zu schnell tritt, um an einem anderen Pedaleur dran zu bleiben, quält sich nur, um dann später ziemlich sicher zu kapitulieren. Oder zu versauern an einem zu hohen Laktatwert.

Allmählich habe ich das Tempo gefunden und die Beine kreisen stetig, rund, harmonisch auf an Pedalen, jetzt kann ich mich ganz dem Berg hingeben. Ist diese Tür in den inneren Tunnel einmal geöffnet, verwandelt sich die Fahrt in eine Form schweisstreibender Meditation, trettmühlenartig ist mein Ziel jetzt immer nur die nächste Kurve, die nächste Kehre oder der nächste Punkt, der einen freien Blick auf die bereits bezwungene Strecke freigibt. Die stetige Bewegung der Beine treibt währenddessen Ohrwürmer aus dem Unterbewusstsein, einzelne Zeilen aus Liedern, Textelemente für meine Tagesberichte, wirre Geschichten, Titelideen für neue Tage oder generell schräge, kreative oder absurde Gedanken in den Kopf, häufig sintflutartig. Immer und immer wieder tanzen sie im Rhythmus durch den Kopf, als wären sie Teil eines rituellen Zaubers, ohne den diese Steigung nicht bezwungen werden könnte.

Ein schöner Pass ist lange, hat heftig Höhenmeter, hat möglichst viele Kehren, gerne als mäandrierende Serpentinen und steigt in seinem eigenen topographischen Rhythmus. Alle diese Elemente dienen als Zwischenziel, als Verheissung, als Versprechen, als Kurzzeitoase. Nur bis zur nächsten Kurve, versuche ich mich gleichzeitig zu beschwören, abzulenken und auch mal auszutricksen, nur bis zur nächsten und dann wieder bis zur nächsten. Die meistens nur spartanische Belohnung in den Kehren besteht darin, dass ich für wenigstens einen oder sogar zwei Tritte weniger Druck auf den Pedalen brauche und ein, zwei ruhigere Atemzüge möglich sind. Puh; ausschnaufen. Dann geht’s wieder raus aus der Kehre, wenn es geht, hier auch mal beschleunigend, mit dem nächsten Zwischenziel weiter, immer weiter bergauf.

Zu Beginn der Auffahrt stand da das mulmige Gefühl, dass dieser Berg vielleicht niemals enden könnte, doch nach einer Weile staunt man, ins Tal zurückblickend, wie weit, wie hoch man bereits ist. Hier werden die Bäume spärlicher, nadeliger, die nackten Felsen treten deutlicher in Erscheinung und plötzlich ist das Ende in Sicht, die Passhöhe, die Sattelfläche.

Einen Berg hinauf zu radeln bedeutet stets, ein bergkristallklar definiertes Ziel vor sich zu haben: an der Passhöhe wartet quasi der innere rote Teppich, der virtuell ausgerollt wird.

Anfang und Ende beim Passfahren lassen keine Fragen zu, anders als in der Ebene – wenn ein Ziel erreicht ist, ginge es dort stets noch irgendwie weiter. Nicht so am Pass: Hier geht es zwar auch weiter, aber nun bergab. Diese Deutlichkeit, diese Klarheit ist der springende Punkt. Natürlich gibt es immer jemanden, der diesen Berg noch schneller, noch leichter, noch entspannter hinauf fahren kann, aber das spielt hier keine Rolle. Wichtig ist nur, dass man es selbst geschafft und diesen Pass aus eigener Kraft erlebt hat. Diese Leistung kann einem niemand mehr nehmen.

Die unerbittlich harte Fahrt steile Kehren hinauf, Kurvenserien, Kurvensinnieren, die nicht enden wollen, ständig nachrückende Horizonte, die einem anzeigen, dass die Passhöhe noch lange nicht erreicht ist, können eine niederschmetternde Grenzerfahrung sein. Ist man dann aber einmal oben, verwandelt sich diese in ein emotionales Trampolin, in eine seelische Aufbaukur, Hormonspritze inklusive.

All das könnte ich beim nächsten Mal irgend welchen Fragern antworten…

Vielleicht ist der Zauber des Bergauffahrens aber sowieso nur für jene begreifbar, die sich auf dem Fahrrad einem Berg hochkämpfen, sich ihm hingeben. Und natürlich: Wer einen Pass hinaufgefahren ist, darf sich auf der anderen Seite des Scheitelpunkts in einen Abfahrtsrausch, ein Kurvenzauber, ein Schwerkraftserlebnis der besonderen Güteklasse stürzen.

Was zuvor hartes Beissen und Überwindung war, ist nun ein Glücksrausch der rapiden Geschwindigkeit; was gesät wurde, kann jetzt geerntet werden, dabei immer wieder der Gedankensblitz, die erstaunte, dankbare Einsicht: Das bin wirklich alles ich vorhin da rauf gestrampelt? Unglaublich! Und auch fast immer: unglaublich, wie lange diese Abfahrt dauert!

Übrigens: Das Titelbild von gestern Abend aus San Sebastian, wo wir bei einer allerleckersten Tapasparty im Nagusia Lau das Ende unseres Supermonats feierten. Pure Lebensqualität!